Es gibt hier offenbar einige Mißverständnisse was das Thema Kettenspannung bzw. Durchhang angeht.
Grundsätzlich gilt: Der Hersteller des Mopeds hat Recht!
Nun etwas detaillierter
Warum eigentlich Spiel in der Kette?
Idealerweise hätte eine Kette nur sehr wenig Spiel um die Belastungen der beteiligten Komponenten so niedrig wie möglich zu halten und den Verschleiß zu minimieren.
Bei z.B. Motorrädern (wie komm ich jetzt bloß auf das Thema Motorrad
) ist dies auf Grund der Geometrie und Anordnung der Teile -hier Ritzel/Kettenrad- nicht so ohne weiteres Möglich.
Da das Ritzel am Motor an einem fixen Punkt sitzt und das Kettenrad auf der sich bewegenden Schwinge verändert sich der Abstand zwischen Ritzel und Kettenrad ständig. Es gibt genau einen Punkt im gesamten Bewegungsspielraum der Schwinge an dem Ritzel und Kettenrad maximal voneinander entfernt sind, das ist wenn Ritzel, Schwingenlager und Hinterachse in einer Flucht sind. Mehr oder weniger eingefedert ist dieser Abstand geringer.
Genau auf diesen Maximalabstand hin muss das Kettenspiel eingestellt werden damit an diesem Punkt die Belastungen nicht zu hoch sind und kein Schaden entsteht.
Zur Veranschaulichung für Leute wie mich die gerne Bildchen gucken
Die Hersteller könnten natürlich auch in ihre Handbücher schreiben:
"Bestellen Sie sich 2-3 Kumpels. Federn sie die Maschine so weit ein dass Ritzel, Schwingenachse und Hinterachse in einer Flucht sind und halten diese Position exakt.
Nun stellen sie den Durchhang der Kette auf ca. 10mm ein, dabei beachten Sie dass durch evtl. unterschiedliche Längung der Kette dieser Durchhang variieren kann, die 10mm müssen an der straffsten Stelle erreicht werden."
Praktikabel? Eher nicht
Da ie Hersteller ihre Mopeds recht gut kennen machen sie es uns einfacher in dem sie uns ein wenig Arbeit abnehmen und schon mal ausgerechnet haben in welcher Position sich die Schwinge befindet wenn das Moped auf dem Seitenständer steht und wie viel Spiel nun in der Kette sein muss damit es an der "Maximalentfernung" noch funktioniert.
Folgerungen:
1) Der Hersteller hat Recht
2) Das Gewicht des Fahrers/Befahrers/Gepäcks ist völlig egal, die Kettenspannung wird einzig und allein von der Geometrie des Mopeds bestimmt.
3) Lieber ->etwas<- zu locker als zu straff, eine zu stark gespannte Kette erhöht den Verschleiß extrem und kann zu ernsten Schäden führen (nicht nur wen sie reißt
)
Ich hoffe ich konnte das halbwegs Verständlich rüber bringen und kann nur noch mal sagen: Die Hersteller wissen schon was sie da Schreiben.